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Bier brauen

Bier brauen einfach erklärt

Viele Konsumenten von Bier fragten sich bereits, wie das Produkt, was sie gerade genießen eigentlich zustande kam. Wie kann ein vermeintlich so einfaches Produkt so viele verschiedene Versionen mit ihren eigenen Charakteristiken haben? Und wie kann ich mein perfektes Bier, mit meiner ganz eigenen, individuellen Note herstellen? Wir versuchen, euch hier einige dieser Fragen, wie man Bier brauen kann, zu beantworten und euch hoffentlich auch dazu zu motivieren, das Bier brauen einfach selbst zu versuchen. Wer weiß, vielleicht seid ihr der nächste Stern am Craftbeer-Himmel und inspiriert bald die nächste Generation mit eurem umwerfenden Ergebnis, was mal als einfaches Experiment begonnen hat? Oder ihr schafft zumindest euer eigenes Bier brauen, was ihr dann mit euren Liebsten genießen könnt. Nicht alles muss gleich in ein Unternehmen skalieren.

In diesem Beitrag werden wir uns auf das Bier brauen von Pils beschränken, da es sich bei Pils um das beliebteste Bier der Deutschen handelt und der Prozess des Bier brauens extrem einfach ist, sodass ihr es ganz einfach selbst probieren könnt. Habt ihr euer Pils bereits perfektioniert, so könnt ihr euch selbstverständlich auch an komplexeren Kreationen versuchen.

Zutaten für das Bier brauen eines Pils

Für ein einfaches Pils benötigt ihr zunächst Malz. Für 100 Liter Pils werden im Durchschnitt ca. 20kg Malz benötigt, wir würden euch daher empfehlen, mit 4kg Malz zu starten, damit ihr am Ende 20 Liter euerer eigenen Bierkreation genießen könnt. Ihr könnt die Menge aber natürlich entsprechend anpassen, falls ihr gleich groß (oder gerne auch klein) beginnen wollt. Braumalz könnt ihr bei entsprechenden Online-Shops für Brauereibedarf kaufen, damit ihr mit dem Bier brauen durchstarten könnt.

Außerdem benötigt ihr Hopfen, um dem Bier sein bekanntes Aroma zu verleihen. 100 Liter Pils brauchen ca. 10g Alphasäure, für unser Beispiel also entsprechend 2g auf 20l. Ein normaler Bierhopfen enthält ca. 6,7% Alphasäure, sodass wir etwa 30g Hopfen brauchen, um auf den Wunschgehalt zu kommen. Hier gibt es verschiedene Sorten, die eurem Bier unterschiedliche Aromen verleihen. Ihr solltet euch also entsprechend informieren und eine Sorte wählen, deren Aromen euch ansprechen und diese dann entsprechend zu dosieren, um auf den optimalen Alphasäure-Gehalt zu kommen.

Diese beiden Zutaten stellen die wichtigsten Bestandteile eures Bieres dar, aber ihr benötigt noch einige weitere Gegenstände in eurem Inventar, bis ihr die Früchte eurer Arbeit genießen könnt. Zu diesen gehören ein vor allem eine Bierspindel, was wohl einer der wenigen Gegenstände ist, die ihr nicht bereits im Haushalt habt. Bei einer Bierspindel handelt es sich um ein Werkzeug, mit dem ihr die Stammwürze eures Bieres messen könnt und fester Bestandteil des Bier brauen ist.

Außerdem braucht ihr noch etwas Jod, um zu überprüfen, ob euer Bier bereits die richtigen Enzyme enthält. Dazu kommen noch ein handelsübliches Kochthermometer, ein altes, feinmaschiges Tuch wie zum Beispiel ein Betttuch (bitte achtet darauf, dass dieses Tuch sauber ist, keiner möchte ein Bier dass nach eurem alten Schweiß schmeckt), das euch nicht zu schade ist, ein Topf mit 20l Fassungsvermögen, 2 große Eimer und ein passendes Gefäß, um die Belohnung nach euerer Arbeit richtig aufzubewahren, zum Beispiel ein Bierfass mit 20l Fassungsvermögen. Zuletzt benötigt ihr noch etwas Bierhefe. Wir nehmen für unsere Beispiel des Bier brauen ca. 40g Trockenhefe.

Schritt für Schritt Anleitung des Bier brauen

Ihr beginnt zunächst mit dem Schritt des Einmaischens, bei dem ihr eure eigene Maische produziert. Füllt euren Topf dafür mit 20l Wasser und erhitzt das Wasser auf 65°C. Kontrolliert die Temperatur regelmäßig mit dem Kochthermometer, die richtige Temperatur ist entscheidend! Hat das Wasser nahezu die richtige Temperatur, beginnt damit, euer Braumalz langsam unter ständigem rühren in das Wasser zu geben. Versucht danach, die Mischung auf 63 °C abkühlen zu lassen und diese Temperatur danach unter Rühren für 15 Minuten zu halten, damit sich Eiweißketten bilden können.

Erhitzt das Gemisch nach diesen 15 Minuten auf 71 °C und rührt weitere 15 Minuten eure Biersuppe. Ihr könnt diesen Zeitraum entsprechend kürzen, wenn ihr weniger herbes und eher süßes Bier mögt oder auch verlängern, wenn ihr sehr herbes Bier genießt. Anschließend gilt es, den sogenannten Jodtest durchzuführen, um zu prüfen, ob die richtigen Enzyme entstanden sind. Dafür entnehmt ihr eurem Topf einige Tropfen und tropft diese auf einen kleinen flachen Teller. Gebt anschließend einige Tropfen Jod auf den Teller und beobachtet die Mischung der Flüssigkeiten. Wenn sich die Mischung blau/rot verfärbt, müsst ihr die Maische noch einige Minuten ziehen lassen und den Test anschließend wiederholen. Behält die Testmischung ihre ursprüngliche braun/gelbe Farbe ist alles bestens und die Maische ist so weit.

Anschließend müsst ihr euere Maische läutern, also die festen Bestandteile, die nicht in eurem Bier landen sollten, von den flüssigen Bestandteilen trennen. Lasst eure Mischung dafür durch das Tuch oder ein sehr feinmaschiges Sieb in einen Eimer ablaufen. Schüttet danach nochmal 2-3 Liter Wasser mit maximal 77°C in eure Mischung. Nun gilt es, die Stammwürze eurer Würze zu bestimmen. Nutzt dazu die Bierspindel, um mit dem Prozess des Bier brauen fortzufahren.

Mit der Spindel könnt ihr herausfinden, wie viel Gramm Extrakt sich in einem Kilogramm Flüssigkeit befinden. Achtet darauf, dass ihr die Bierspindel bei der Temperatur einsetzt, auf die sie geeicht ist (in der Regel 20 °C), um Abweichungen zu reduzieren. Die Spindel sollte euch im Optimalfall einen Wert von 12-13% anzeigen. Ist der Wert höher, wiederholt den vorherigen Schritt und wascht eure Würze nochmal mit 2-3l Wasser mit maximal 77 °C aus. Ist der Wert zu niedrig, müsst ihr beim Kochen im nächsten Schritt mehr Wasser verdampfen lassen.

Habt ihr die optimale Stammwürze erreicht, wird es Zeit, die Flüssigkeit aufkochen zu lassen und dann ca. 60 Minuten die Temperatur von 100°C zu halten, um überflüssige Feuchtigkeit verdampfen zu lassen. Nach der Hälfte dieser Zeit könnt ihr nun euren Hopfen hinzugeben, um das gewünschte Pilsaroma zu produzieren. Alternativ könnt ihr auch die Hälfte des Hopfens am Anfang des Kochens beizugeben und den Rest nach 50 Minuten.

Nun müsst ihr erneut eine kleine Menge der Flüssigkeit entnehmen und auf eure Spindeltemperatur abkühlen lassen, um erneut eure Stammwürze zu messen. Fällt die Würze zu hoch aus, weil zu viel Wasser verdampft ist, könnt ihr beim Abkühlen noch Eiswürfel zufügen.

Zunächst müsst ihr die Suppe jedoch nochmal filtern, um Feststoffe aus der Flüssigkeit zu entfernen. Dazu wieder über ein sauberes Tuch in einen Eimer abfüllen. Die Flüssigkeit sollte danach klar aussehen. Ist dies der Fall, müsst ihr euer Bier jetzt abkühlen lassen. Dazu könnt ihr das Behältnis mit eurer Biermischung in die Badewanne stellen, um danach kaltes Wasser drumherum einlaufen zu lassen. Hier muss euer Bier dann die optimale Hefetemperatur von 9-15°C erreichen, damit die Hefe, die ihr im nächsten Schritt beifügt, ihre Arbeit machen kann.

Während dem Abkühlen könnt ihr dann sterile Eiswürfel, also aus zuvor abgekochten Wasser, beifügen, um den Prozess des Bier brauen zu beschleunigen und eine zu hohe Stammwürze zu korrigieren. Die nötige Menge Eis könnt ihr folgendermaßen errechnen: (Vorhandene Biermenge < in L> * aktuelle Stammwürze <%> / Wunschwürze <%>) sollte die Menge an Eis in Litern ergeben. Ist die Hefetemperatur erreicht, gebt nun eure Hefe bei und rührt noch 60 Minuten regelmäßig euren Biermix um, damit die Hefe Luft zum Arbeiten hat. Deckt danach euer Gefäß ab und lasst die Hefe ihr Ding machen. Lagert eure Mischung dafür zwischen 9 und 15 °C.

Lasst euer Bier gären und nehmt regelmäßig Messungen mit der Bierspindel vor. Ist eine Stammwürze von 4% erreicht, könnt ihr euer Bier in Flaschen oder Fässer abfüllen, hier gärt das Bier weiter. Lagert eure Gefäße dafür 2 Wochen bei Zimmertemperatur und anschließend noch eine Woche im Kühlschrank, danach könnt ihr die Früchte euerer harten Arbeit endlich genießen. Fertig ist das Bier brauen. Cheers!

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